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Dark Deadly Lies - Fatale Spiele
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Eine neue SMS, direkt unter der anderen, selber Absender. "Hast du verstanden?"
Ja, hatte sie. "Lasst mich in Ruhe. Das Spiel ist aus", tippte sie.
Die Antwort kam sofort. "Das Spiel ist aus, wenn ich es sage."Die junge Autorin Arson Thames nimmt an einer Spielshow teil, über die sie selbst kaum Infos bekommen hat. Nur so viel: Es ist an ein Spiel angelehnt, das sie in einem ihrer Romane erwähnt hat. An ihrer Seite: Schauspielerin Halley Wilson, die durch die Hauptrolle in der Verfilmung von Arsons Debütromans berühmt geworden ist.
Es folgt ein Versteckspiel durch die ganze Stadt, und bald ist ganz Deutschland hinter den beiden her, um ein Teil der Show zu werden. Arson kämpft gegen die Angststörung an, die sie seit ihrer Jugend verfolgt, aber dann holt ihre Vergangenheit sie ein.
Aus Spiel wird Todesgefahr, aus Freund wird Feind und aus Liebe wird abgrundtiefer Hass.
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Jetzt erhältlich!
- Video-Trailer zum Buch -
LESEPROBE:
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Arson wurde von einem Donnerschlag wach. Es klang beinahe, als wäre der Blitz in den Metallhaufen eingeschlagen. War man in einem halb ausgeschlachteten Auto, das unter einem Haufen Altschrott begraben war, eigentlich noch sicher?!
Arson setzte sich halb auf. Jeder Muskel ihres Körpers schmerzte und sie sah nur verschwommen. Ihre Brille war verbogen; sie musste irgendwie darauf gelegen haben. Mit bloßen Händen versuchte sie, das dünne Metallgestänge halbwegs geradezubiegen, dann setzte sie die Brille wieder auf. Immerhin waren die Gläser noch ganz.
Ein weiterer Donnerschlag hallte durch den Schrottplatz und Arson starrte Halley an. Wie konnte sie bei einem solchen Unwetter einfach weiterschlafen – und fror sie nicht, in dem dünnen Mantel?
Arson seufzte und wandte den Blick ab. Sie war hellwach.
Oder halluzinierte.
Sie stieß einen spitzen Schrei aus, als ein Blitz das Gelände erhellte. Draußen, direkt am Fenster, stand eine Silhouette. Die Klinge eines langen Klappmessers funkelte für den Bruchteil einer Sekunde auf, dann war es wieder dunkel.
Arson schrie erneut auf und presste sich gegen die gegenüberliegende Tür.
Er war wieder da. Er war wieder da, und er war gekommen, sie zu töten.
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Halley blinzelte.
Wieder ein Schrei. Sie setzte sich auf.
Arson hockte in der Ecke des Transporters, die Beine zum Kinn gezogen, und zitterte am ganzen Leib.
»Arson?« Hal runzelte die Stirn.
»Renn«, flüsterte Arson, ihre Stimme nur ein brüchiges Wispern. »Wenn du jetzt rennst, lässt er dich vielleicht gehen!«
»Bitte?« Hal rutschte näher an sie ran. »Hattest du einen Albtraum?«
»Kein Albtraum.« Arsons Rehaugen waren tränenfeucht. »Grausame Realität.«
Hal schüttelte den Kopf. »Fang von vorne an.«
»Bis ich fertig bin, hat er uns beide getötet.« Arson schluchzte auf. »Hau ab, bitte. Verschwinde. Er will nichts von dir. Vielleicht lässt er dich gehen.«
»Ich gehe nirgendwohin.« Hal nahm Arson in den Arm. »Egal, wer oder was hinter dir her ist. Ich lass dich nicht in dem Zustand allein.«
»Er wird dich auch töten…«
Hal seufzte innerlich. Vielleicht war Arson in einem Albtraum gefangen oder schlafwandelte, oder sie hatte ein ganz anderes Problem. So oder so, vielleicht sollte sie das Spiel einfach mitspielen.
»Er wird uns nicht töten. Ich beschütze dich.«
»Niemand kann mich vor ihm beschützen.«
Ein Donnerschlag krachte, und Hal zuckte zusammen. Vielleicht meinte Arson ja das – vielleicht hatte sie Angst vor Gewitter?
»Er kann dir nichts tun. Er wird dir nichts tun.«
»Du nimmst mich nicht ernst.« Arson sah zu ihr auf. »Du glaubst, ich sei verrückt.«
Hal zögerte. »Nein, ich… ich glaube…«
»Hal, du verstehst nicht. Du hast absolut keine Ahnung.« Arson wischte sich mit dem Ärmel die Tränen ab. »Da draußen auf dem Schrottplatz steht ein Typ mit einem Messer.«
Hal zuckte wieder zusammen. Das machte halbwegs Sinn – wenn es denn die Realität war. Sie konnte sich halbwegs zusammenreimen, was passiert war. Arson hatte wohl in einem Albtraum die Hetzjagden des vergangenen Tages verarbeitet, war dann wachgeworden, hatte im Licht eines Blitzes Schatten der Dinge auf dem Schrottplatz gesehen und sich dann irgendwas eingebildet.
Oder vielleicht lief da draußen auch wirklich ein Verrückter rum, der Hide and Seek zu ernst nahm.
Hal wusste nicht, welche Möglichkeit sie besser fand. Arson in einem mental labilen Zustand, oder einen durchgedrehten Fan.
»Pass auf«, sagte sie, griff nach dem Umhang und legte ihn Arson um die Schultern. »Ich gehe nachsehen.«
»Spinnst du?!» Arson sah sie verstört an.
»Vielleicht.« Hal lächelte leicht. »Aber angenommen, da draußen läuft wirklich ein Spinner rum-«
»Tut er! Ich schwöre!«
»- dann warten wir doch nicht darauf, dass er hier reinlatscht und uns absticht.«
»Was, wenn doch?« Arson seufzte. »Hal, du hast keine Ahnung, wer er ist. Vielleicht ist es angenehmer, als davor wegzurennen.«
Hal runzelte die Stirn. »Du kennst den Typen?«
Arson nickte nur.
Sie wollte ihn im Bruchteil einer Sekunde erkannt haben? Halley bezweifelte das. »Wie auch immer, ich gehe jetzt da raus.«
»Warte.« Arson griff nach dem Rucksack. »Dann komme ich mit. Und wir rennen.«
Hal nickte nur. Wir rennen.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit Arson in diesem Zustand umgehen sollte. Mitspielen? Widersprechen? Oder doch abhauen, sie allein lassen? Sofort schämte sie sich für diesen Gedanken. Das war die schlimmstmögliche Sache, die sie tun konnte.
Sie schob die Tür des Transporters auf, nahm Arson an die Hand und ging voraus, aus dem höhlenartigen Gebilde hinaus.
»Siehst du?« Sie machte eine Geste in die Dunkelheit. »Da ist niemand. Lass uns wieder schlafen gehen.«
Ein Blitz zuckte über den Himmel und erhellte den Schrottplatz für den Bruchteil einer Sekunde. Arsons Fingernägel bohrten sich in Halleys schweißnasse Handfläche. Ihr Puls raste und sie wusste, was Arson als nächstes sagen würde.
»Glaubst du mir jetzt endlich?«, wisperte sie mit angsterfüllter Stimme.
Ja, Halley glaubte ihr jetzt.
Was auch nicht besonders schwer war, wenn der Messerstecher direkt vor einem stand.
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WEITERE INFORMATIONEN
Dark Deadly Lies: Fatale Spiele
Thriller
244 Seiten
Hass & Liebe; Geheimnisse & Konfrontationen;
organisiertes Verbrechen; düstere Vergangenheit...
Trigger-Warnungen: Waffengewalt, Folter, Mord,
mentale Gesundheit bzw. Krankheit, selbstverletzendes Verhalten
Arson Thames
24 Jahre alt, Autorin.
Wurde mit 17 Jahren mit ihrem Debüt-Thriller "Todesträume" berühmt.
Halley "Hal" Wilson
24 Jahre alt, Schauspielerin.
Wurde für ihre Rolle als Malia Lillet in "Todesträume" berühmt,
die sie ihrer Agentin zu verdanken hat.
Hide and Seek
Spielshow, bei der sich zwei Prominente so lange
wie möglich vor einem Team aus 7 Suchenden versteckt halten müssen,
um Geld für einen guten Zweck zu erspielen.
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